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"Dressing old words new"

für Baßsaxophon bzw. Baßklarinette (Ver. II) und Elektronik (2-Kanal)

Entstehungsjahr: 1994/1996 (Ver. II)
Dauer: ca. 8'
Medien: Audio File/DAT/CDR

Das Stück basiert (ähnlich wie "Eternal numbers...) auf der Umsetzung des 76. Sonetts von William Shakespeare. Ausgehend von der Rezitation des bekannten englischen Darstellers Jack Edwards wurde der Sprachklang und -fluss analysiert und ergab metrisch-rhythmische Verläufe sowie Tonhöhen, die später in direkt verwendbares musikalisches Ausgangsmaterial umgewandelt wurden. Das herauskristallisierte Material habe ich teils original , teils dekomponiert bzw. abstrahiert in meine Komposition übernommen. Es bildet die Mikroform, während der Makrobereich von dem Aufbau des Sonetts (4-Teiligkeit, Anzahl der Wörter pro Abschnitt bzw. Zeile, Reimschema) bestimmt wird. Bei "dressing old words new" steht die Gleichzeitigkeit und Durchdringung von drei Ebenen bzw. die Veränderung der Dominanz einer dieser musikalischen Verläufe im Vordergrund. Während die Saxophonstimme (bzw. Baßklarinette) eine der Ebenen repräsentiert, befinden sich auf dem Zuspielband (2-Kanal) originale und präparierte Versionen der Rezitation Edwards sowie eine durch Sprache gesteuerte MIDI-Gitarre in verschiedenen Abstraktionsgraden. Alle auf dem Tonband befindlichen Klänge sind nur aus diesem Material gewonnen, und der Sprache kommt nicht nur eine fortlaufend rezitative Funktion, sondern auch eine rein klangliche Dimension zu. Die Unterteilung der einsätzigen Kompositionen in vier große und zehn kleinere Einheiten spiegelt die Vierteiligkeit des Sonetts bzw. die konsequente Zehnsilbigkeit jeder Zeile wider. Die 115 Takte (33+32+32+18) entsprechen der Wortanzahl der jeweiligen Textabschnitte, die wiederkehrenden Taktartpermutationen beziehen sich auf die Anzahl der Worte jeder einzelnen Zeile.